Orchester Nachwuchsarbeit - Deutsche Oper Berlin
Das Orchester der Deutschen Oper Berlin widmet sich seit Jahrzehnten ganz besonders auch der Nachwuchspflege. Als eines der ersten deutschen Orchester installierte es die Orchesterakademie, um angehenden Musiker*innen die Möglichkeit zu geben, den „Alltag“ eines Berufsmusikers zu erfahren und sich ein großes Repertoire an Orchester- und Opernliteratur zu erarbeiten.
Auf die jüngeren Musiker*innen richtet sich das Engagement im Rahmen von „tutti pro“, der Orchesterpatenschaft mit dem Landesjugendorchester Berlin, sowie der Internationalen Musikakademie für musikalisch Hochbegabte in Deutschland.
„tutti pro“ ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) mit der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD) und dem Verband deutscher Musikschulen (VdM) mit dem Ziel der Zusammenführung von Berufsorchestern und Jugendorchestern. Im Rahmen der Patenschaft mit dem Landesjugendorchester Berlin (LJO) stellt sich das Orchester der Deutschen Oper Berlin als Mentor zur Verfügung und gibt den Mitgliedern des LJO praktische und instrumentenspezifisch Hilfestellung beim Musizieren im Orchester. Die jungen Musiker*innen erhalten so die Möglichkeit, Proben des Berufsorchesters mitzuverfolgen. Üblich ist es ebenfalls, dass Musiker*innen der Deutschen Oper Berlin Registerproben der jungen Musiker*innen leiten, oder dass dem LJO mit Notenmaterial ausgeholfen wird. Die Mitglieder*innen des Landesjugendorchesters erhalten auch besonders vergünstige Eintrittskarten zu Opernaufführungen und Konzerten in unserem Hause.
Das Landesjugendorchester Berlin besteht in der Trägerschaft des Landesmusikrates Berlin seit 1987. Jährlich werden zwei Arbeitsphasen von 8 bis 10 Tagen durchgeführt, die mit öffentlichen Konzerten abgeschlossen werden. Das LJO, dem fortgeschrittenen jungen Instrumentalist*innen im Alter zwischen 14 und 21 Jahren angehören, bietet regelmäßig die Möglichkeit, sich unter der Leitung erfahrener Dirigent*innen und Dozent*innen im Ensemble fortzubilden – eine hochwertige Erfahrung ganz unabhängig davon, ob die einzelnen Teilnehmenden eine professionelle musikalische Ausbildung anstreben oder ganz andere berufliche Ziele haben. In den über zwanzig Jahren seines Bestehens waren dies u. a. Volker Wangenheim, Wolf-Dieter Hauschild, Lothar Königs, Jiri Kout, Rolf Reuter, Jac van Steen, mehrmals Peter Gülke und Michail Jurowski. Dabei wurde, in immer neuer Besetzung, eine Vielzahl von Werken nahezu aller Stilrichtungen und Epochen einstudiert. Das Orchester ist, außer in Berlin sowie in zahlreichen größeren und kleineren Orten in Deutschland, auch in Posen und Krakau, Moskau, Prag und Atlanta aufgetreten.
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Die Internationale Musikakademie zur Förderung musikalisch Hochbegabter ist ein herausragendes Beispiel für privates ehrenamtliches Engagement. Die Finanzierung des Trägervereins erfolgt ausschließlich durch private Mittel und Spenden. Die Akademie fördert – von der Kindheit an bis zur Aufnahme des Studiums an einer Musikhochschule oder Universität – Instrumentalisten und kammermusikalische Gruppen. Kriterium dafür ist eine außergewöhnliche musikalische Begabung. Die langfristige und individuelle Unterstützung erfolgt unabhängig von der sozialen Herkunft. Hauptschwerpunkte liegen hier in der Gewährung von Zusatzunterricht und in der kammermusikalischen Ausbildung. Die Teilnahme an Workshops, Meisterkursen und Konzerten sind weitere Angebote der Akademie.
Die Deutsche Oper Berlin und ihr Orchester haben 2001 die Patenschaft für die Musikakademie übernommen. Christian Thielemann war bis 2009 der künstlerische Mentor und ist nun neben Daniel Barenboim Ehrenmitglied. Aktueller künstlerischer Mentor ist der Generalmusikdirektor Donald Runnicles.
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